Chronik des ASB in Erfurt Mittelthüringen:
1888
Gründung
1888
1912
Gründung Erfurter Kolonne
1914
Gastgeber des 3. Bundestages
1914
1920
Mehr als 100 Mitglieder
1922
Gründung der Hauspflege
1922
1929
26 Unfallmeldestellen und zwei Unfallwachen
1933
Nationalsozialisten verbieten den ASB
1933
1945
Sowjetunion verweigert die Wiederzulassung
1952
Gründung des DRK in der DDR
1952
1989
Friedliche Revolution
12.03.1990
Gründung der ASB Ortsgruppe
12.03.1990
1991
Beteiligung am Rettungsdienst
1992
Intensivtransporthubschrauber „Christoph Thüringen“
1992
1995
Hilfstransport in Erfurts Partnerstadt Lowetsch
2002
Aktion Schulsanitäter
2002
2009
Haus am Ententeich
2011
Soziale Zentrum „Im Dichterviertel“
2011
2012
ASB-Regionalverband Mittelthüringen
2013
Hochwasser in Sachsen
2013
2015
Soziales Zentrum „Zur Helme“
2017
KITA Isseroda
2017
2018
Soziale Zentrum „Am Drosselberg“
2019
Betreutes Wohnen in Wandersleben
2019
Seit mehr als 100 Jahren: Wir helfen hier und jetzt.
Es waren bewegte Zeiten, als sich am 12. März 1990 eine Gruppe engagierter Menschen in Erfurt traf, um eine Ortsgruppe des Arbeiter-Samariter-Bundes zu gründen.
Die friedliche Revolution hatte wenige Monate zuvor die alten Machthaber hinweggefegt. Und doch gab es noch die DDR, in Berlin tagte der Runde Tisch und rang um Verständigung zwischen den Parteien. Und vor der Tür standen die ersten freien Wahlen. Im Leben der Menschen vollzogen sich tiefgreifende Veränderungen. Und in einer solchen Situation wagten einige von ihnen einen Neuanfang und gründeten einen Verein.
Im Grunde war es jedoch gar keine Neu-, sondern eine Wiedergründung. Denn den Arbeiter-Samariter-Bund hatte es in Erfurt bereits zwischen 1912 und 1933 gegeben. Er hatte Erste-Hilfe-Kurse organisiert, Unfallwachen betrieben, Sanitätsdienste geleistet. Als die Nationalsozialisten an die Macht kamen, verboten sie die in der Arbeiterbewegung beheimatete Organisation.
Viele Mitglieder wurden verfolgt. Ihre Hoffnung, dass der ASB nach dem Ende der NS-Schreckensherrschaft neu gegründet werden könne, zerschlug sich: Auch die DDR hatte kein Interesse an Vereinsvielfalt.
Und so dauerte es mit der Wiedergründung des Erfurter ASB bis zum 12. März 1990. Leicht war sie nicht, denn feste Grundlagen und Rahmenbedingungen gab es nicht. Alles war im Fluss, niemand wusste so recht, wie genau es weitergehen würde. Da waren Mut und Improvisation gefragt – und darüber verfügten die Erfurter ASB-Gründer offenbar, denn zielgerichtet gingen sie an den Aufbau einer starken Hilfsorganisation.
Zunächst kamen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen zur Anwendung, bevor schließlich der Einstieg in den Rettungsdienst mit festen Arbeitsplätzen gelang. Zum Glück gab es guten Rat und viel Unterstützung von den Freunden des ASB in der Partnerstadt Mainz. So manches Fahrzeug wechselte damals auf dem Weg einer Spende das Nummernschild.
Heute ist der ASB in unserer Region eine starke Organisation, die sich mit 4.800 Mitgliedern und insgesamt rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern tagtäglich für die Menschen engagiert. Eine Erfolgsgeschichte, die am 12. März 1990 ganz klein begann.